Einleitung
Doch welche Herausforderungen sind das aus Sicht von Führungskräften ganz konkret? Und welche Themen sind neben den pandemiebedingten Veränderungen relevant?
In dem Executiv Management Panel sind wir genau dieser Frage nachgegangen. Welche Learnings und Folgen daraus resultieren, das beleuchten wir in einem der folgenden Artikel. Dazu fassen wir die Interviews hier für Sie zusammen und lassen in kurzen Zitaten die Führungskräfte selber zu Wort kommen.
Wir werden diese Ergebnisse kurz aus unserer Sicht beurteilen und abschließend in einer Grafik zusammenfassen.
Aktuelle Themen & Herausforderungen
Gerade deshalb stehen viele Führungskräfte vor der zentralen Frage:
Durch die veränderten Arbeitsumgebungen wird auch die Kommunikation zu einer aktuellen Herausforderung. „Jeder kommuniziert anders, jeder für sich kommuniziert anders, jedes Unternehmen kommuniziert anders und durch diese unterschiedliche Arbeitsumgebung ergeben sich natürlich ganz unterschiedliche Kommunikationskanäle und Kommunikations-varianten und natürlich auch durch fortschreitende Entwicklung gibt es unterschiedliche Kommunikationsformen und das auch in der Vielfalt der Mitarbeiter, in der Ausprägung des Alters – das alles auf einen Nenner zu bringen und alle Leute abzuholen und zu einem guten Arbeitsergebnis zu kommen, ist eine große Herausforderung.“
Anmerkung
Die Frage wie man sein Team motivieren kann und wie man es halten kann ist einer der meistgestellten und heiß diskutiertesten Fragen von vielen Führungskräften. Einen Blog zum Thema Motivation – geht das überhaupt? finden Sie hier.
Aber so viel vorneweg: das geht nur, wenn ich meine Mitarbeiter gut kenne. Wenn ich weiß was sie antreibt und worauf sie Wert legen, kann ich auf entsprechende Weise mit ihnen in Kontakt treten. Sehr hilfreiche Hinweise, sich und andere besser zu verstehen, erhalten Sie durch einen individuellen DiSG bzw. persolog-Persönlichkeitstest von MSP. Weitere Infos dazu finden Sie hier.
Neben der OE wurde in dieser Firma die FK-Entwicklung professioneller aufgestellt. Diese wird als stetiger Prozess mit einem Transfer in die Praxis verstanden, sodass ein Austausch über die eigene Führungsleistung stattfindet. Diese Reflektion ist im Idealfall zwischen Führungskraft und dem nächsthöheren Führungslevel sowie auf der gleichen Ebene untereinander angesetzt. Das Unternehmen befindet sich hier derzeit im regen Diskurs, wie dies nachhaltig verankert werden kann.
Ein weiteres befragtes Unternehmen durchlebt ebenfalls aktuell eine Weiterentwicklung der Führungskultur bzw. strebt eine stetige Kulturentwicklung an. Hierbei sind einige Führungskräfte bereits im agilen Mindset angekommen, bei dem selbststeuerndes Lernen und potenzialorientierte Führung im Fokus stehen. Interessanterweise ist das Alter nicht der Haupttreiber für dieses Führungsverständnis, sondern der bisher angewandte Führungsstil:
Anmerkung
Grundsätzlich stellt sich für viele Organisationen die Frage, wie Mitarbeiter und FK mit dem Thema Homeoffice umgehen. Das bedeutet Führung aus der Ferne und eine Abkehr der Präsenz-/Zeitkultur hin zur Leistungskultur. Dafür braucht es „auch die richtigen Leute, um diese Herausforderung anzunehmen“. Stichwort hierbei ist der Fachkräftemangel bzw. das Thema Personalbeschaffung als eine der aktuellen Herausforderungen für Unternehmen.
In manchen Branchen, wie bspw. der Hotellerie ist dieses Thema bereits seit Jahren präsent, wurde durch Covid allerdings noch einmal verschärft und es gibt hier „generell so gut wie keine Auszubildenden mehr, da die Hotellerie nicht den besten Ruf hat“ und man in anderen Branchen mehr verdienen kann.
Die Verfügbarkeit von (neuen) Mitarbeitern gestaltet sich zunehmend schwierig und um die Fluktuation möglichst gering zu halten, setzen die Firmen auf Mitarbeiterbindung. „Früher war es ein ´War of Talents´. Es gibt aber keinen ´War´ mehr, weil es keine Talente mehr gibt. Das ist ein Problem!“
In der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter besteht die Herausforderung in der zu schnell voranschreitenden Veränderung und der Ungewissheit, über zukünftige Entwicklungen, sodass die Mitarbeiter in der kurzen Zeit gar nicht so schnell ausgebildet werden können.
Aufgrund dieser äußeren Einflüsse, Änderungen und Weiterentwicklungen müssen Geschäftsmodelle verändert und neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Ein befragtes Unternehmen hat hierfür eine neue Stabsstelle Unternehmensentwicklung aufgebaut, die sich gebündelt mit den bereits vorhandenen Kompetenzen inhouse beschäftigt und wo diese zielorientiert vermarktet werden können.
Hinzu kommt das Thema Digitalisierung (bspw. von Prozessen) und Aufbau digitaler Services, in diesem Zusammenhang auch das Erwartungsmanagement in Hinblick auf deren Umsetzung: Wie schnell kann das gehen, welcher Aufwand muss betrieben werden, welches begrenzte Budget steht zu Verfügung? Häufig müssen im Bereich der Technologie und allgemein in der gesamten Organisation Minimierung von Projektrisiken betrieben werden, „die ein Gesamtergebnis kaputt machen können“.
Die Firmen müssen intern ein Gleichgewicht herstellen zwischen den verschiedenen Teilen des Unternehmens und der Zuweisung der Ressourcen.
Aktuell eine sehr große Herausforderung ist das Thema Materialverfügbarkeit und die damit verbundene Lieferkettensituation. (Anmerkung: Die Interviews wurden vor dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland geführt). „Infolgedessen auch Zeiten, in denen nicht produziert werden kann, obwohl die Auftragsbücher voll sind.“
Ein befragtes Unternehmen setzt aufgrund der oben genannten Herausforderungen auf das Innovationsmanagement, bzw. dessen systemische Verankerung in der Struktur.
Grundsätzlich wandeln sich Strategien in den Unternehmen häufig und sehr schnell und es geht darum Schwerpunkte für die nächsten drei Jahre zu setzen. Früher waren Unternehmensstrategien aufgrund des stabilen Umfeldes und der überschaubaren Herausforderungen langfristiger angelegt. Allerdings halten Strategien in der Regel keine zehn Jahre mehr.
Zusammenfassung
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